Lexikon | Kohlmeise
Kohlmeise (lat. Parus major)
Stimme
Allgemein
Kohlmeisen haben eine Körperlänge von ca. 14 cm. Ihre Flügelspannweite beträgt 22,5–25,5 cm, und sie werden 20 g schwer. Scheitel, Kehlfleck und Kragen sind schwarz und kontrastieren mit weißen Wangenflecken. Die gelbe Unterseite zeigt ein schwarzes Längsband über Brust und Bauch, das bei den Männchen dunkler und vor allem auf dem Bauch breiter ist als bei den Weibchen. Die Stimme ist abwechslungsreich. Immer wieder hört man auch ein buchfinkenähnliches „pink, pink“ und ein freundliches „Fi-tüü“. Der charakteristische Gesang ist ein lautes, verschiedenartig betontes „Zizibäh, zizibäh“, manchmal auch nur zweisilbig „Ti-tü, Ti-tü“. Jedes Männchen hat seine eigene Strophe und vor allem auch Geschwindigkeit.
Die Kohlmeise ist ein Generalist und ernährt sich hauptsächlich von Insekten, im Herbst und Winter aber auch von Samen, Beeren, Knospen und Nüssen. Als Standvogel überwintert die Kohlmeise in ihrem angestammten Gebiet. Die Art lebt in Wäldern (bevorzugt in alten Laub- oder Mischwäldern) und durch ihre große Lern- und Anpassungsfähigkeit auch in Gärten, Baumreihen und Parks Europas, Asiens und Nordafrikas bis hinauf zur Baumgrenze. Ein erworbenes Territorium wird gegenüber Artgenossen ganzjährig und lebenslang verteidigt. Die Kohlmeise geht in der Regel eine monogame Saisonehe ein. Das Durchschnittsalter brütender Vögel betrug in einer Studie ca. 1,7 Jahre. Mehrere freilebende Individuen erreichten 10 und 11 Jahre. Der älteste beringte Vogel, der bisher gefunden wurde, war mindestens 15 Jahre alt.
Schon im Herbst teilen sich die Kohlmeisen die Reviere in ihrem Lebensraum vorläufig ein und leben dann friedlich in gemischten Meisenschwärmen zusammen. Im März legen sie dann ihre endgültigen Brutreviere fest. Diese liegen meistens um Nistkästen herum, denn in diesen schlafen die Meisen auch im Winter. Die winterliche Schlafhöhle des Weibchens wird dann meistens zur Bruthöhle im Frühjahr.
Das Nest aus Moos, Flechten, Halmen und Würzelchen wird in Baum- oder Mauerhöhlen, Nistkästen oder auch in vergleichbaren Hohlräumen der Kulturlandschaft meistens in der Höhe von 3–5 Metern angelegt. Ein Nistkasten für Kohlmeisen sollte ein 32–34 mm großes Eingangsloch haben, da die 28 mm Kästen eher für Blaumeisen geeignet sind. Das Weibchen brütet zweimal im Jahr zwischen März und Juni meist 6–12 weiße Eier, mit roten Flecken. Die Brutdauer von der ersten Eiablage bis zum Schlüpfen des letzten Nestlings beträgt zwischen 12 und 15 Tagen. In der Nestlingszeit, die 17–20 Tage dauert, werden die Jungen von beiden Eltern gefüttert